
17 Mrz Kitchen fail: Faule Exotik
Um unseren Zutaten-Vorrat aufzufrischen unternahmen wir vor einiger Zeit einen Abstecher in den nächstgelegenen Asia-Lebensmittelladen. Die dortige Auswahl im Frischebereich beeindruckte, für deutsche Verhältnisse, mit einer Vielfalt an Gemüsen und Kräutern, die für die authentische Thai-Küche kaum Wünsche offen lässt. Wir entschieden uns für Thai-Auberginen sowie Erbsenauberginen (grundlegend für Grünes Curry) wobei uns ein farnähnliches Krautbüschel ins Auge stach. Auf der Packung war lediglich zu lesen „Acacia“.
Von der Seite, in Form der Ladenbesitzerin, kam dann der entscheidende Tipp „Schmeckt gut in Omelett!“. Aha! dachten wir uns. Wie Frühlingszwiebeln, oder so. Klingt lecker!
Gekauft, getestet… und ich muss es leider so sagen, gespuckt.
Erst im Nachhinein brachte eine Internetrecherche zutage, dass „Acacia“ in Thailand unter Cha Om bekannt ist. Im Englischen auch „climbing wattle“ heißt und im Endeffekt Triebe der Acacia Pennata Akazie sind. Neben den feinen Farnblättern trägt die Pflanze normalerweise spitze kleine Dornen, die uns in diesem Fall jedoch erspart geblieben sind.
Nicht erspart blieb uns der, mehr als penetrante, Eigengeruch der Pflanze. „Modrige faule Eier“ war unsere erste Assoziation. ‚Und wieso‘, fragt ihr euch jetzt bestimmt, ‚haben sie es dennoch gekauft?‘ Tatsächlich entfaltet sich der Geruch erst, nachdem man das Kraut aus seiner Plastikpackung befreit und (noch schlimmer) es in kochendes Wasser gibt. Stinkbombenalarm!
Thailänder essen Cha Om gerne und braten oder dünsten die feinen Blätter bzw. geben es kleingehackt in ein Omelett.
Zu unserer Schande, muss ich gestehen, dass wir bei diesem Ess-Experiment gänzlich gescheitert sind. Am Ende haben wir es… dem Hasen zum Fraß vorgeworfen.
Unser Fazit, „Acacia / Cha Om“ ist zu 100% authentische Thai-Küche und womöglich eine ungeahnte Delikatesse, die für uns aber etwas zu „advanced“ war.
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