28 Sep Takoyaki – Eine runde Challenge
Takoyaki ist fast ein Synonym für japanisches Streetfood. Es ist so gut und beliebt, dass wir es selbst in Korea, in Shanghai und in Düsseldorf kosten durften. „Tako“ übersetzt sich als Oktopus und der Begriff „Yaki“ steht für die Zubereitungsart. Also, egal ob Teriyaki, Sukiyaki, Yakisoba oder Okonomiyaki, „yaki“ heißt immer „gebraten“ oder „gegrillt“.
Wer noch Mehr über Ursprung, Techniken und japanischem Fandom erfahren möchte, die/der warte auf den Folgeartikel „Takoyaki, die Zweite“.
Wie kommt man nun aber auf die irrsinnige Idee, sich an eines der schwierigsten Streetfood-Gerichte zu wagen? Selbstüberschätzung? Nein, oder vielleicht doch, ach egal… tatsächlich sind wir große Takoyaki-Fans und die Tatsache, dass wir im Umkreis von mind. 300km keine frischen Oktopus-Bällchen in die Hände bzw. den Mund bekommen, zwang inspirierte mich zu diesem Experiment. In der DIY-Version eine große Herausforderung, aber der Geschmack belohnt für einen halben Tag Arbeit und verbrannte Hände.
Keine Ruhige Kugel schieben, sondern getreu dem Motto „Gotta catch eat em all“ kochen!
(Zutaten reichen für mindestens 24 Kugeln)
100 g Mehl
1 Ei verquirlt + 1 EL Sojasauce
340 ml kalte Dashi-Brühe
Füllung
150 g gekochter Oktopus – in mundgerechte Stücke geschnitten
4 Frühlingszwiebeln – in feine Ringe geschnitten
60g Weißkohl – kleingehackt
12 g Beni Shoga – gewürfelt
Garnierung
Aonori – getrockneter Seetang
Katsuobushi – Bonitoflocken
Okonomiyaki-Sauce (Marke Otafuku)
japanische Mayonnaise
Hitzebeständiges Öl fürs Braten (kein Olivenöl)
Holzstäbchen als Teigwender
Takoyaki-Pfanne
Den Oktopus haben wir uns frisch an der Fischtheke gekauft, ausgenommen und geputzt, und zuhause für ca. 30 Min. leicht gekocht. Im frischen Zustand wog er ein knappes Kilo, war also recht klein. Das Fleisch hat aber locker für 4 Personen gereicht. Solltet ihr ein größeres Tier kaufen, gebt ihm etwas mehr Kochzeit. Nach dem Abkühlen kann man die Arme in kleine Stücke schneiden. Wem auch dieses Prozedere zu aufwändig erscheint oder einfach nicht auf Saugnäpfe steht, kann gerne die Füllung seiner Wahl nehmen. Erlaubt ist Alles, von Shrimp bis Würstchen. In Japan scheiden sich die Geister eher an der Verwendung der genannten Kohlblätter. Ich selbst mag deren Geschmack sehr gerne und sie lassen den Teig nicht so schwer werden.
Eine nicht einfach zu erstehende Zutat ist das Beni Shoga, ein eingelegter Ingwer, der aber längst nicht so scharf ist wie das „Gari“, welches zum Sushi serviert wird. Mit seinem süß-säuerlichen Geschmack passt er generell zu vielen (japanischen) Gerichten. Da er im deutschen Einzelhandel, wie erwähnt, nicht leicht zu finden ist, sollte man sich in eine international offene Großstadt mit perfekt ausgestatteten Asiamärkten (I miss you Düsseldorf!) begeben oder man bemüht den Online-Handel. Für die Verwendung in Takoyaki schneidet ihr Beni Shoga in kleine feine Würfel.
Wenn also der Teig angerührt, alle Zutaten griffbereit vorbereitet sind, der Herd angefeuert und die Pfanne gut eingeölt ist, kanns endlich losgehen:
Schritt 1: Den Teig in die heiße Pfanne geben, so dass die „Töpfchen“ zu 2/3 gefüllt sind. Der Teig kann aber gerne auf der gesamten Pfannen-Oberfläche „schwimmen“. Der Überschuss wird später in die Bällchen gearbeitet. (siehe Bildergalerie)
Schritt 2: In jede Ausbuchtung ein Stück Oktopus fallen lassen.
Schritt 3: Weitere Füllungskomponenten gleichmäßig über der gesamten Pfanne verstreuen.
Schritt 4: Den Teig mindestens 5 Min anziehen lassen, erst dann ist er fest genug um gewendet zu werden. Mit den Stäbchen den Teig-Überschuss zerteilen und in die Pfannenmulden schieben.
Schritt 5: Vorsichtig den Teig vom Rand lösen und die Halbkugeln um ein Viertel drehen.
Schritt 6: Noch einmal Teig nachgießen. Wieder stocken lassen.
Schritt 7: Mit den „Stäbchen“ nochmals den überschüssigen Teig in die Ausbuchtungen schieben und jetzt vorsichtig, durch mehrmaliges Wenden, die Bälle von allen Seiten braten und schön rund formen.
Schritt 8: Wenn die Takoyaki rundherum eine ansprechende bräunliche Kruste haben, sich aber noch immer fluffig anfühlen, sind sie fertig. Nun die Teigbällchen auf Teller anrichten und, wie in der Bildergalerie zu sehen, mit den beiden Soßen, den Seetang- sowie den Thunfisch-Flocken schön dekorieren.
おいしい! Aber Vorsicht: extremely hot content inside!
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